Heute ist es soweit. Unser geliebtes Hobby Geocaching feiert seinen 10ten Geburtstag. Dies ist sicherlich ein ganz guter Zeitpunkt zu resümieren was bisher geschah:
Vor genau 10 Jahren hatte Dave Ullmer eine Idee. Diese Idee beinhaltete technische Spielerei, Internet und den Kontakt zur freien Natur. Was damals in seinem Bekannten-/Freundeskreis begann hat sich ziemlich schnell zu einer geheimen "Nischensportart" gemausert. Lange Zeit war die Geocaching Community in Österreich zuerst nicht existent und danach eine überschaubare Gruppe von Einzelkämpfern, denen ein Aspekt an Geocaching besonders gefiel, der heute kaum mehr denkbar wäre. Man macht etwas Geheimes. Dieser Geheimfaktor ist aufgrund der steigenden Popularität von Geocaching schon längst nicht mehr gegeben. Damals wusste niemand was Geocaching ist und wenn man davon zu erzählen begann, musste man einen mehrminütigen Vortrag voranstellen um überhaupt zu erklären worum es grundsätzlich geht. Heute sind Begriffe wie Geocaching, digitale Schnitzeljagd oder GPS-Schnitzeljagd gängige Begriffe und jeder der einen dieser Begriffe irgendwo aufschnappt findet dank Tante Google ein breites Informationsangebot im Internet.
Auch das mediale Interesse an diesem Spiel steigt nach wie vor an was letztendlich dazu führt, dass die Popularität von Geocaching in Österreich (und ich nehme an, es ist im Rest der Welt kaum anders) weiter zunehmen wird. Die Ausgangssituation ist nunmehr auch eine völlig andere. Am Beginn der Geschichte standen eingie wenige Geocaches die in Österreich zumeist von "Urlaubern" gelegt wurden bevor die ersten Caches von Einheimischen versteckt wurden. Heutzutage gibt es Regionen in Österreich wo es ganz schön emotional werden kann, wenn ein Urlauber sich erdreistet einen Geocache zu verstecken. Damals war man froh darüber, heute ist aus den verscheidensten Gründen genau das Gegenteil der Fall.
Die Anzahl der versteckten Caches in Österreich kann sich auch sehen lassen. Nach 10 Jahren Dosensuche gibt es in Österreich über 11.300 aktive Geocaches. Wurde in den Anfangsjahren gerade mal alle paar Wochen ein Cachelisting veröffentlicht, sind es heute zwischen 10 und 80 pro Tag - je nach Großwetterlage. Das Angebot wächst also mit. Ob das gut ist oder es sich letztendlich als Teufelskreis herausstellt bleibt abzuwarten. Natürlich ist die durchschnittliche Qualität der Geocaches in Österreich nicht vergleichbar mit jenen Pionierjahren, wo eine Handvoll Geocacher Dosen versteckt haben. Größere Massen bringen auch einen höheren Aufwand mit sich, will man die Qualität nur halten - geschwiege denn steigern. Auch hier hat sich in der Vergangenheit bei dem einen oder anderen Geocacher auch der Frust breit gemacht, weil lieblos in die Landschaft geworfene Micros halt weniger ansprechend sind als ein thematisch aufbereiteter Cache, mit einem tollen Versteck, Platz zum Tauschen und für TB und Co. und wo man vielleicht auch noch was über die Gegend lernt.
In den 10 Jahren haben sich Gewohnheiten herausgebildet, an die vor 10 Jahren auch niemand gedacht hätte. War Geocaching früher was Geheimes, so freuen sich heut die meisten, wenn sie auf eine Massenveranstaltung wie einen Mega-Event gehen können. Andere geiern nach Punkten und wieder andere sammeln Icons. Ein Teil bevorzugt drive-in Caches andere wiederum wollen möglichst weite und mit vielen Eindrücken bestückte Wanderungen erleben. Sieht man die Entwicklung als Ganzes, so ist die Chance, dass möglichst viele Geschmäcker befriedigt werden können heutzutage weit größer, weil auch unter den Cacheversteckern alle diese Gruppen vertreten sind.
In vielen Gesprächen mit alteingesessenen Geocachern hört man immer weider das Bedauern aufschwellen, weil früher eben alles besser war. Der Run auf das Hobby wird eher kritisch gesehen und jeder Artikel in einer Zeitung oder im Internet der noch mehr Aufmerksamkeit erregen könnte, erzeugt zumindest so etwas ähnliches wie seelischen Schmerz. Die Entwicklung die Geocaching genommen hat ist aber weder zu verhindern noch unbedingt immer schlecht. Letztendlich trennt sich die Spreu vom Weizen ohenhin fast wie von selbst demm wie die Gesetze der Gruppendynamik sagen, teilt sich eine Gruppe immer dann, wenn sie zu groß geworden ist. Deswegen reden wir heute von Klettercachern, Drive in-Cachern, Wandercachern, Rätselcachern und sontigen cachern. Das wirkt sich auch auf das Cacheangebot deutlich aus. Jede Gruppe für sich hat ihre Daseinsberchtigung und solange uns der Platz auf dem Planeten für neue Caches nicht ausgeht, sollen auch alle Gruppen das tun dürfen was sie bevorzugen - solange die guidelines nichts dagegen haben.
Zu guter letzt steht noch die Frage im Raum wohin sich Geocachig entwickeln wird. Nachdem die bisherige Entwicklung ganz ähnlich ist wie bei so manch andreren ehemaligen Trendsportarten kommt einem zwar ein flaues Gefühl im Magen auf. Letztendlich bedeutet dies aber noch lange nicht, dass Geocaching das selbe Schicksal ereilen wird, wie ehemalige Trendsportarten wie z.B. Tennis oder Golf. Dafür ist die Basis auf der Geocaching fußt einfach zu breit. Mal sehen was sich in den nächsten 10 Jahren tun wird ....
In diesem Sinne gatuliere ich allen Jubliaren (Caches und Cachern) zum 10 jährigen Geburtstag!
Samstag, 1. Mai 2010
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Ein sehr schöner Artikel passend zu unserem Gespräch in Wien vergangene Woche. Cachen und Cachen lassen!
AntwortenLöschenGrüße aus Bremen
stash-lab