Dienstag, 20. September 2016

Geocaching und die Terrorgefahr

Der geneigte Cacheowner bzw. der zukünftige Cacheowner muss sich allerlei Gedanken darüber machen wie und wo er seinen neuen Geocache verstecken soll. Dabei spielen in aller Regel sehr viele Überlegungen eine Rolle. Je nachdem was man der Community bieten möchte versteckt man einen Geocache mal gefinkelter mal einfacher. Manchmal ist der Ort sehr abgeschieden manchmal eben nicht. Alle Ausprägungen haben dabei grundsätzlich ihre Daseinsberechtigung.

Was man in den letzten Monaten zusätzlich zu all den Überlegungen vor allem dann berücksichtigen muss, ist die Tatsache, dass die öffentliche Wahrnehmung auf "eigenartige" Verhaltensweisen im öffentlichen Raum mittlerweile anders, auf jeden Fall sensibler, reagiert. Erst letztes Wochenende durfte Ich Gast beim jährlichen Treffen der Deutschsprachigen Reviewer sein und durfte dort hören, dass das Thema "Geocache und vermutliche Terrorgefahr" bei unseren Nachbarn mittlerweile auch ein ernstes Thema ist.

Wann immer jemand einen Geocacher beim Suchen/Finden oder beim zurücklegen des Geocaches beobachtet, besteht die Gefahr, dass man eine ungewollte Aufmerksamkeit erregt, die mitunter dazu führt, dass die Polizei einschreiten muss und damit ein notwendiger Prozess zur Sicherung der öffentlichen Ordnung gestartet wird. Das beinhaltet in manchen Fällen auch die Alarmierung des Entminungsdienstes mit allen dazu gehörenden Konsequenzen wie, dass Funkwagen abgestellt werden müssen um die Bombenentschärfer zum vermeintlichen Tatort zu bringen oder die Personalkosten generell und die Verunsicherung die dabei in der Bevölkerung entstehen kann.

Als ich dieser Diskussion beigewohnt habe, dachte ich mir noch: "Ja, das kann zu einem Problem für unser Spiel werden. Irgendwann, wird das auch in Österreich passieren." So schnell konnte ich gar nicht schauen, war es dann auch schon so weit. Am übernächsten Tag, musste ich in einer Meldung des Österreichischen Rundfunks lesen, dass in Graz jemand einen Geocache für eine Sprengstoffladung gehalten hat weil er beobachtet hat, wie jemand einen Petling unter einer Treppe deponiert hat. Für uns Geocacher ist das ein normales Bild. Da legt jemand eine Dose zurück. Ein Miuggle hingegen hatte ein anderes Bild der Situation. Er dachte, sensibilisiert von den Meldungen der letzten Monate in den Medien, es handelt sich wohl um etwas Gefährliches.

Erschreckendes Detail, an der Geschichte ist natürlich die Tatsache, dass der Muggle in seinem Glauben, es handle sich um Sprengstoff, den Petling persönlich auf die nächste Polizeistation getragen hat - noch dazu auf die Polizeistation am Hauptbahnhof - wahrlich eine Bombenidee.

Letztendlich soll uns diese Geschichte aber Eines zeigen:

Jeder der sich mit dem Gedanken spielt einen Geocache an einem öffentlichen, möglicherweise sehr belebten Ort zu verstecken, steht auch in der Verantwortung, dass es vermieden werden muss, dass ungerechtfertigt ein Geocache einen Bomben- oder Terroralarm auslöst. Dieser Appell richtet sich vor allem an all jene, die planen Geocaches an sensiblen Orten zu verstecken. Dazu gehören unter Anderem
  • Bahnhöfe 
  • Flughäfen
  • Spitäler
  • Schulen und andere Bildungseinrichtungen
  • Kirchen
  • diplomatische Vertretungen 
  • (berühmte) Sehenswürdigkeiten
  • Einkaufszentren
  • Geocaches in Ballungszentren
und Ähnliches.

In Deutschland gibt es schon Überlegungen Owner von Geocaches, die einen Terror- oder Bombenalarm auslösen für die entstandenen Kosten zur Verantwortung zu ziehen. Eine Entwicklung die man als Geocacher eigentlich nicht will.

Arbeiten wir gemeinsam daran, dass sich solche Situationen nicht wiederholen!