Mittwoch, 31. Oktober 2012

Österreich braucht sich nicht zu verstecken!

Letzte Woche hat der CEO von Groundspeak, Jeemy Irish, im Zuge des jährlich stattfindenden, weltweiten Reviewertreffens einige Statistiken veröffentlicht, die aus Österreichischer Sicht nicht geheim bleiben sollten.

Nebst anderem Statistikzeugs wurde auch die Anzahl der veröffentlichten Listings pro Land präsentiert. Im Ranking liegt klarerweise die U.S.A. mit weitem Abstand an erster Stelle. Was Europa betrifft, sind wohl unsere Deutschen Nachbarn Spitzenreitern. Was so ein kleines Land wie Österreich ein wenig stolz macht ist aber die Tatsache, dass unser Land mit seinen 2 1/2 Reviewern im globalen Ranking immerhin Platz 10 erreicht hat.

Natürlich ist die Landesgröße/Bevölkerungsdichte und einige andere Faktoren ausschlaggebend für dieses Ranking. Umnso erstaunlicher, dass Österreich trotz seiner geringen Größe so weit vorne zu finden ist. Das zeigt, dass die Geocaching Community Österreichs sehr aktiv ist. Natürlich darf an dieser Stelle nicht die Sorge um die Qualität der versteckten Geocaches fehlen. Selbstredend gibt es auf diesem Gebiet noch einges zu tun. Doch auch da hat sich Groudspeak schon Einiges überlegt und wenn man glauben darf was man hört, wird es im kommenden Jahr einige Änderungen im Einreichprozess für Cachelistings geben. Es gibt natürlich noch keine Details dazu, aber man darf gespannt sein auf das was da kommen wird. Letztendlich will Groundspeak erreichen, dass Geocaches nicht nur hinsichtlich der guidelines einen Qualitätsschub erfahren.

In einem anderen Zusammenhang ist auch erwähnenswert, dass der Anteil an Multicaches und Mysterycaches in Europa, gemessen an der Gesamtanzahl der Geocaches, weit höher ist als im nach wie vor führenden Land U.S.A. wo mehr als 97% aller Geocaches dem Typus "Traditional Cache" entsprechen.

Dieser Tradi-Anteil liegt in Europa geschätzt irgendwo zwischen 65 und 80% (je nach Land teilweise recht stark variierend). Der Anteil an Mysterycaches ist signifikant höher als jenseits des großen Teiches. Das spricht unter Anderem auch dafür, dass sich Cacheowner in Europa offensichtlich mehr antun, was die Gestaltung von Rätseln und dem damit verbundenen Abenteuereffekt betrifft. Es geht nicht nur um das Finden einer Dose sondern auch um den (wenn auch manchmal virtuellen) Weg dorthin.

Das erklärt auch den höheren Anteil an Multicaches. Vielen Ownern geht es nicht nur darum eine Location her zu zeigen; sie wollen der Community auch die Gegend dort näher bringen oder interessnate Details hervorheben, oder manchmal einfach auch ein wenig mehr fordern damit sich der Suchende den Punkt auch wirklich "verdient". In jedem Fall liegt da viel Hirnschmalz drin, dass man sich bei den meisten Tradis spart.

Fazit: Die Österreicher sind recht fleissig; kreativ und haben Spaß am Spiel. Das zeigt sich auch international und das kann und soll uns auch freuen.

Donnerstag, 25. Oktober 2012

Kontrollbesuche durch Reviewer - Fluch oder Segen?

Erst letztes Wochenende ist es wieder passiert.

Da haben sich doch glatt zwei Reviewer erlaubt, eine Cachetour durch die Wiener Innenstadt zu machen. Allerdings nicht um die Caches bloß zu finden. Nein, sie haben die gefundenen Geocaches auch noch als Fund geloggt. Jetzt könnte man meinen, dass das eigentlich keine Meldung wert sei - ist doch normal. Das stimmt auch, allerdings, gibt es noch einen zusätzlichen Aspekt, der zumindest Teile der Community sagen wir mal wachgerüttelt hat.

Die beiden Herren haben nämlich nicht nur eine Cachetour im klassischen Sinn gemacht. Sie haben bei der Gelegenheit auch gleich ein besonderes Auge auf das Listing geworfen um fest zu stellen, wie es mit der Versteckkultur und der damit zusammenhängenden Kommunikation mit Groundspeak und den Reviewern bestellt ist. Schon seit einiger Zeit kommt es immer wieder vor, dass Cachelistings abgelehnt werden mussten, weil Abstandskonflikte existierten, die nicht einmal der erfahrenste Geocacher der Region identifizieren oder erklären konnte. Die logische Schlussfolgerung war, da können (einige) Finalkoordinaten in der Datenbank von geocaching.com nicht korrekt erfasst worden sein.

Es ist daher in der Vergangenheit schon öfters zu sogenannten Kontrolltouren durch sogenannte Reviewer gekommen - in verschiedenen Teilen Österreichs. Diesmal war es halt die Wiener Innenstadt. Kurzum das Ergebnis dieser Tour war erfreulicher als ursprünglich befürchtet. In der Vergangenheit wurde schon festgestellt, dass es - regional unterschiedlich oft - zu einer Mode wurde einfach irgendwelche Koordinaten als Final anzugeben.

Von den 28 Geocaches in Wien, die einer näheren Kontrolle unterzogen wurden, war nur bei einem Einzigen festzustellen, dass der Owner bereits beim Einreichen des Listings mit den Finalkoordinaten geschummelt hat. Die Dose lag nämlich dort, wo nie und nimmer ein Geocache gepublished worden wäre; allerdings der angegebene Final lt. additional waypoint ist guideline-technisch lupenrein. Logischerweise wurde das Listing auch archiviert, denn eines muss klar sein: Der gesamte Reviewprozess verliert seine Sinnhaftigkeit, wenn man nicht bei der Wahrheit bleibt und - falls es nicht anders geht - seinen Cache halt woanders versteckt, wenn andere Geocaches in irgendeiner Form im Weg liegen.

Da spielt es dann auch gar keine Rolle mehr wie beliebt der nunmehr archivierte Geocache ist/war oder wie gut durchdacht oder aufwendig er gestaltet wurde. All diese Vorzüge werden vom Owner durch die Tatsache weggewischt, dass er mit seinen Angaben nicht ehrlich ist. In dem Zusammenhang reden wir auch nicht vom Belügen des oder der Reviewer sondern von einer Unehrlichkeit, die sich gegen die gesamte Community richtet (Andere können dort wo nix liegt, nichts mehr verstecken).  Erschreckend ist nur, dass es immer wieder Geocacher gibt, die meinen, es handle sich nur um ein Kavaliersdelikt und man dürfe da nicht so streng sein (wodurch deren Geocaches gleich um einiges interessanter werden, was die nächste Kontrolltour betrifft). Denen sei gesagt, dass es sich zwar nur um ein Spiel handelt, welches aber nur funktionieren kann, wenn sich ALLE an die Regelungen halten. Wahrheitsgetreue Angaben sind für den geneigten Cacheowner dabei das um und auf und sollten abgesehen davon eine zwischenmenschliche Selbstverständlichkeit sein.

Damit kann zwar nicht verhindert werden, dass die besonders schlauen Owner trotzdem versuchen Ihr Listing, dass so nicht durch den Reviewprozess laufen würde, zu manipulieren. Aber es kann zur Meinungsbildung beitragen um jenen auch bewusst zu machen, dass man so etwas einfach nicht tut. Wohlgemerkt reden wir nicht über einige wenige Meter sondern von Distanzen, die mehr als ungewöhnlich sind und wo man mit der Abweichung der GPS-Genauigkeit argumentativ nicht mehr das Auslangen findet.

Ein gewisser Lerneffekt ist jedenfalls dank dieser Kontrolltour fest zu stellen. Manche Owner sehen ihren Fehler ein und in der Wahrnehmung der Community ist auch eine Läuterung bereits fest zu stellen. Letztendlich steigt dadurch nicht nur die Datenqualität der Datenbank, sondern auch die Chance einen Geocache in einer freien Gegend doch verstecken zu können ohne vom Reviewer überrascht werden zu müssen weil da was im Weg liegt was eigentlich ganz wo anders hingehört.

Und erstaunlicherweise sind in den letzten Tagen in manchen Gegenden deutlich mehr Änderungen von finalen Wegpunkten fest zu stellen als sonst.........