Donnerstag, 25. Oktober 2012

Kontrollbesuche durch Reviewer - Fluch oder Segen?

Erst letztes Wochenende ist es wieder passiert.

Da haben sich doch glatt zwei Reviewer erlaubt, eine Cachetour durch die Wiener Innenstadt zu machen. Allerdings nicht um die Caches bloß zu finden. Nein, sie haben die gefundenen Geocaches auch noch als Fund geloggt. Jetzt könnte man meinen, dass das eigentlich keine Meldung wert sei - ist doch normal. Das stimmt auch, allerdings, gibt es noch einen zusätzlichen Aspekt, der zumindest Teile der Community sagen wir mal wachgerüttelt hat.

Die beiden Herren haben nämlich nicht nur eine Cachetour im klassischen Sinn gemacht. Sie haben bei der Gelegenheit auch gleich ein besonderes Auge auf das Listing geworfen um fest zu stellen, wie es mit der Versteckkultur und der damit zusammenhängenden Kommunikation mit Groundspeak und den Reviewern bestellt ist. Schon seit einiger Zeit kommt es immer wieder vor, dass Cachelistings abgelehnt werden mussten, weil Abstandskonflikte existierten, die nicht einmal der erfahrenste Geocacher der Region identifizieren oder erklären konnte. Die logische Schlussfolgerung war, da können (einige) Finalkoordinaten in der Datenbank von geocaching.com nicht korrekt erfasst worden sein.

Es ist daher in der Vergangenheit schon öfters zu sogenannten Kontrolltouren durch sogenannte Reviewer gekommen - in verschiedenen Teilen Österreichs. Diesmal war es halt die Wiener Innenstadt. Kurzum das Ergebnis dieser Tour war erfreulicher als ursprünglich befürchtet. In der Vergangenheit wurde schon festgestellt, dass es - regional unterschiedlich oft - zu einer Mode wurde einfach irgendwelche Koordinaten als Final anzugeben.

Von den 28 Geocaches in Wien, die einer näheren Kontrolle unterzogen wurden, war nur bei einem Einzigen festzustellen, dass der Owner bereits beim Einreichen des Listings mit den Finalkoordinaten geschummelt hat. Die Dose lag nämlich dort, wo nie und nimmer ein Geocache gepublished worden wäre; allerdings der angegebene Final lt. additional waypoint ist guideline-technisch lupenrein. Logischerweise wurde das Listing auch archiviert, denn eines muss klar sein: Der gesamte Reviewprozess verliert seine Sinnhaftigkeit, wenn man nicht bei der Wahrheit bleibt und - falls es nicht anders geht - seinen Cache halt woanders versteckt, wenn andere Geocaches in irgendeiner Form im Weg liegen.

Da spielt es dann auch gar keine Rolle mehr wie beliebt der nunmehr archivierte Geocache ist/war oder wie gut durchdacht oder aufwendig er gestaltet wurde. All diese Vorzüge werden vom Owner durch die Tatsache weggewischt, dass er mit seinen Angaben nicht ehrlich ist. In dem Zusammenhang reden wir auch nicht vom Belügen des oder der Reviewer sondern von einer Unehrlichkeit, die sich gegen die gesamte Community richtet (Andere können dort wo nix liegt, nichts mehr verstecken).  Erschreckend ist nur, dass es immer wieder Geocacher gibt, die meinen, es handle sich nur um ein Kavaliersdelikt und man dürfe da nicht so streng sein (wodurch deren Geocaches gleich um einiges interessanter werden, was die nächste Kontrolltour betrifft). Denen sei gesagt, dass es sich zwar nur um ein Spiel handelt, welches aber nur funktionieren kann, wenn sich ALLE an die Regelungen halten. Wahrheitsgetreue Angaben sind für den geneigten Cacheowner dabei das um und auf und sollten abgesehen davon eine zwischenmenschliche Selbstverständlichkeit sein.

Damit kann zwar nicht verhindert werden, dass die besonders schlauen Owner trotzdem versuchen Ihr Listing, dass so nicht durch den Reviewprozess laufen würde, zu manipulieren. Aber es kann zur Meinungsbildung beitragen um jenen auch bewusst zu machen, dass man so etwas einfach nicht tut. Wohlgemerkt reden wir nicht über einige wenige Meter sondern von Distanzen, die mehr als ungewöhnlich sind und wo man mit der Abweichung der GPS-Genauigkeit argumentativ nicht mehr das Auslangen findet.

Ein gewisser Lerneffekt ist jedenfalls dank dieser Kontrolltour fest zu stellen. Manche Owner sehen ihren Fehler ein und in der Wahrnehmung der Community ist auch eine Läuterung bereits fest zu stellen. Letztendlich steigt dadurch nicht nur die Datenqualität der Datenbank, sondern auch die Chance einen Geocache in einer freien Gegend doch verstecken zu können ohne vom Reviewer überrascht werden zu müssen weil da was im Weg liegt was eigentlich ganz wo anders hingehört.

Und erstaunlicherweise sind in den letzten Tagen in manchen Gegenden deutlich mehr Änderungen von finalen Wegpunkten fest zu stellen als sonst.........


10 Kommentare:

  1. "gepublished"? Ist das österreichisch? Es würde doch reichen, einfach diese vollkommen überflüssige Abstandsregel einzustampfen. Es reicht doch, wenn sichergestellt ist, daß ein Cache nicht mit einem anderen verwechselt werden kann. Wozu das sklavische Festhalten an 160m?

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  2. Wo kommen wir denn hin wenn wir keine Regeln hätten ?

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  3. Was bei bzw. vor allem in der Diskussion nach der Kontrolltour uns Geocachern so sauer aufgestossen ist, war nicht die Tatsache, dass da Spielregeln überprüft und Funde geloggt wurden, sondern dass einerseits fremde Caches auf ihre Qualität und Regelkonformität getestet und ohne klärendes Gespräch mit dem öffentlich an den Pranger gestellten "sündigen" Owner (es geht um einen mehrere Jahre alten Cache und 24m Abstand - bei Vorbringen triftiger Gründe können von den Reviewern ja Ausnahmen bei der Abstandsregel gewährt werden, wie andere Innenstadtcaches in Wien zeigen) archiviert werden, andererseits Caches der Reviewer selbst, welche zum Teil direkt auf der Testroute liegen, seit Jahren nicht gewartet werden, was auch keinesfalls den Regeln entspricht. Es ist dieses Messen mit zweierlei Mass und öffentliches Verurteilen, welches Unmut hervorgerufen hat. Die nachfolgende Diskussion hat dann aufgezeigt, welche persönliche Meinung bestimmte Reviewer von vielen Cachern haben, und das hat wirklich wehgetan. Liebe Reviewer, wenn jemand von Euch diese freiwillige Tätigkeit frustriert, dann soll er doch die Funktion als Reviewer zurücklegen und wieder Spass am Spiel als "ganz normaler" Cacher haben!

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  4. Hier geht es nicht um Frust und auch nicht um das Messen mit zweierlei Maß.

    Der wesentliche Unterschied ist, dass es zwar Ausnahmen von denguidelines gibt aber nur wenn sie mit dem zuständigen Reviewer im Vorfeld auch besprochen wurden und es triftige Gründe dafür gibt. Beim gegenstädnlichen archivierten Geocaches war das nicht der Fall, sondern der Owner hat sich einfach darüber hinweg gesetzt und gelogen. Das eine ist mit dem anderen nicht verlgeichbar.(=Äpfel vs. Birnen)

    Die nachfolgende Diskussion hat auch gezeigt, dass es für die Meinung jener, die die Kontrolltour aus welchen Gründen auch immer stört, keine objektiven Argumente für gibt. Zumindest wurden sie nicht vorgebracht.

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  5. Argument: bitte zuerst eigene Caches (z.B. http://coord.info/GCRJZY , keine 10 min von der Tour entfernt, oder http://coord.info/GC123WY - ist zwar weiter weg, zeigt aber leider ein Muster auf) regelkonform pflegen, dann erst andere bezüglich ihres Umgangs mit den Regeln kritisieren

    Argument/Frage: absichtlich gefälschte Finalkoordinaten angeben ist wirklich falsch - aber vielleicht war es ein Fehler des Owners, ein Zahlendreher, etc.? Warum nicht vorher mit dem betreffenden Owner Kontakt aufnehmen und dann entscheiden, ob etwas mit Absicht geschehen ist?

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  6. Da werden wieder Äpfel mit Birnen verglichen. Es geht bei der Kontrolltour nicht darum, ob der Owner seiner Wartungsverpflichtung nachkommt. Es geht bei der Tour darum, haraus zu finden, ob und wenn ja welche Owner vorsätzlich falsches behaupten um ein Listing veröffentlicht zu bekommen. Es gibt viele Fälle wo Owner sehr lange Zeit nicht dazu kommen einen Cache zu warten. Da besteht aber kein Bezug zur Behauptung falscher Tatsachen beid en Finalkoordianten.

    Und ja, im gegenständlichen Fall hat der Owner mit Vorsatz gehandelt. Es war von Beginn an offensichtlich und er gibt ja sogar selber zu absichtlcih falsche Koordinaten angegeben zu haben. Es war kein Fehler oder Irrtum sondern eine zielgerichtete bewusste Aktion um die Regeln umgehen zu können. Das kann man nicht mehr schön reden.

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  7. Was mich ein wenig wundert - wenn es eine Reviewerkontrolltour war, wieso loggt dann nicht El Krawallo sonder krauswaller?

    Oder ist das auch ein Vergleich von Äpfeln und Birnen?

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  8. Gute Frage, aber wir werden es wohl ihm überlassen müssen mit welchen Nickname er loggt.

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  9. Mir drängt sich da jetzt eine weitere vitaminreiche Frage auf:
    gibt es wichtigere und unwichtigere gc.com-Regeln? Ist die Wartungsverpflichtung weniger wichtig als die Angabe der richtigen Koordinaten?

    Wenn ich daran denke, dass sowohl gefakte Finalkoords alsauch nicht gewartete und zum Teil seit Jahren disablete Caches gleichermassen die Plätze für uns ehrliche Cacher blockieren, dann schauen die Äpfel auf einmal sehr wie Birnen aus...

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  10. Es geht nicht um wichtigere oder unwichtigere Regeln.

    Beide Beispiele sind nicht vergleichbar. Bei der Cachewartung kann es immer viele Gründe geben, warum diese länger dauert. Dafür kann man auch, wenn man will, Verständnis aufbringen. Der wesentliche Unterschied zur Falschangabe von Koodrinaten ist der Vorsatz. Der fehlt bei der mangelhaften Cachewartung und ist genau das Verwerfliche beim Anlügen der Communiy.

    Cacheowner, die falsche Finalkoordinaten angeben nur um sich durch den Reviewprozess zu schhwindeln, führen die guideliens ad absurdum. Wir bräuchten sie nicht mehr und jeder kann tun und lassen was er will. Das ist sicher nicht im Sinn des Spiels.

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