Vorige Woche hat sich der Oberösterreichische Jagdverband zu seiner Jahresversammlung zusammengefunden. Im Zuge dieser Veranstaltung wurde nicht nur über die "Erfolge" der oberösterreichischen Jäger gesprochen, sondern auch die Auswirkungen thematisiert, die mit der Nutzung des Waldes durch andere Interessensgruppen zusammenhängen.
Das Ergebnis war dieser Artikel, der nicht nur mich verwundert hat. Letztendlich klingt die Darstellung in diesem Artikel nicht nur überzogen, sondern ist auch völlig am Thema vorbei geschrieben. Eine ausführliche Recherche hat es offensichtlich nicht gegeben und so durften die Geocacher den Kopf für etwas hinhalten, was sie selbst eigentlich nicht zu verantworten haben. Selbstverständlich gibt es - so wie in jeder Gruppe - immer weider Einzelne, die nicht wissen, wie man sich in einem Wald zu verhalten hat. Egal ob man eine Dose sucht oder eine verstecken will. Nur die im Artikel herbeigewähnten Horden an Geocachern gab und gibt es in Österreich (noch) nicht. Somit sind auch sämtliche daraus resultierenden Schlußfolgerungen Stumpfsinn.
Diese Aktion zum Anlass nehmend haben wir auch reagiert. Es kann nicht anstehen, dass eine Gruppe (Jäger) den Anspruch erhebt einen für alle zugänglichen Wald alleine nutzen zu dürfen. Der Wald ist für alle da. Umso wichtiger ist es für uns zu wissen, wie man mit diesem Naturgut richtig umgeht. Dass Caches in der Nähe von Futterstellen keine gute Idee sind, ist kein Geheimnis. Und eine Futterstelle sollte man auch als Nicht-Weidmann erklennen können. Sollte man sich einmal nicht sicher sein, ob ein Versteck in einem Wald auch hinsichtlich des Naturschutzes unbedenklich ist, ist der Weg zum Professionisten VORAB eine unabdingbare Notwendigkeit. Vom Autor des o.a. Artikels wissen wir nunmehr, dass er unter Zeitdruck stand und daher keine entsprechende Recherche, die in Zeiten von Tante Google nur wenige Minuten in Anspruch genomen hätte, durchgeführt hat. Mit ein paar reisserischen Formulierungen wurde das Bild aus Sicht des Autors perfekt. Zumindest solange, bis er unsere Entgegnung zu lesen bekommen hat und sich vor seinem Chefredaktuer rechtfertigen durfte.
Seitens des Jagdverbandes haben wir eine äußerst positive Reaktion erhalten. Die sehen uns nicht als die bösen Wildtierverscheucher, gestehen ein, dass es auch unter Jägern schwarze Schafe gibt und sind sehr daran interessiert, dass es einen Meinungsaustausch samt Wissenstransfer zwischen Geocachern und Jägern gibt. Das sind genau die richtigen Voraussetzungen um konstruktiv an einer Lösung zu arbeiten, mit der alle leben können. Ich werde die Angelegenheit daher mit besonderem Interesse weiter verfolgen und unterstützen.
Dieses Loch ist jetzt zu. Hoffen wir, dass keine neuen dieser Art aufgehen und wir analog zu anderen Nutzern unserer Wälder wie Mountainbiker, Schwammerlsucher, Spaziergänger, Jogger, usw. möglichst ungestört und frei genießen dürfen.
Donnerstag, 14. April 2011
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Jaja, Wild wird von den bösen Geocachern auf die Straße gedrängt, schwere Unfälle seien die (mögliche) Folge.
AntwortenLöschenWoher kenne ich das? Ach ja! Auch in Deutschland wird das gern mal in den Medien verbreitet, vermutlich um (öffentlich) Stimmung zu machen.
Und die journalistische Sorgfalt(spflicht) läßt m.u. in weiten Teilen zu wünschen übrig. "Qualitätsjournalismus" eben...
Glücklicherweise gibt es sowohl auf Seiten "der Jäger" und "der Geocacher" eine Menge vernünftiger, gesprächsbereiter Personen, die sich erst einmal vorurteilsfrei informieren und zu Dialogen mit Lösungen bereit sind.
Gute Aktion, mit dem Schreiben!
In Deutschland fühlt sich nach meinem Kenntnisstand keiner aus der Szene so wirklich "verantwortlich" ist Willens bzw. in der Lage, um eben auch mal eine öffentliche Stellungnahme oder so ein Schreiben abzusetzen.
Klar, es gibt keine "Legitimation" als offizieller Sprecher "der Szene" zu fungieren, aber Euer Beispiel zeigt, wie es auch gehen kann.
Toll gemacht.
Herzliche Grüße
Jörg Bertram
(Deutsche Wanderjugend, Unterstützer von Infoplattform geocaching.de und von Opencaching.de)