Donnerstag, 24. März 2011

T5 ist noch zu wenig

In letzter Zeit scheinen Geocaches mit einer Terainbewertung 5 immer beliebter zu werden. Wobei ich damit nicht die Nachfrage in der Geocaching Community meine, sondern den ungebrochenen Willen der Cacheowner immer mehr T5 caches zu verlegen. Und es sind nicht nur immer mehr, sondern auch immer gefährlichere T5-Caches.

Offensichtlich sind wir in den letzten Tagen nicht auf allzuviel Unverständnis bei den Cacheownern gestossen, als wir bei mehreren Geocaches in der Review Queue sagen mussten, das geht so leider nicht. Der Wunsch nach "immer höher, weiter, besser, aufregender" ist ja verständlich, entbindet den Cacheowner aber nicht von seiner Verantwortung, die er mit dem Verstecken eines Geocaches auf sich nimmt. Grundsätzlich sind zwei große Strömungen erkennbar.

Die eine Strömung sind jene Cacheowner, die T5 Caches an Brücken(konstruktionen) legen wollen. In diesem Zusammenhang gibt es zwei ganz wesentliche Themen, die bis dato kaum oder gar nicht bei der Findung eines Versteckes Berücksichtigung erfahren haben. Ein Thema ist die Problematik, dass es bei den meisten Brücken ein gesetzliches Verbot gibt diese zu beklettern oder sich hievon abzuseilen. Ein zweiter Aspekt ist die Tatsache, dass jede Brücke einen Eigentümer hat und somit wie Privatgelände zu behandeln ist. Wenn wir also brav immer jeden Grundstücksbesitzer fragen, ob wir auf seinem Grund einen Geocache verstecken dürfen, müssen wir das auch dann tun, wenn eine Brücke bedost werden will.

Dabei nutzt es auch nur wenig, wenn der Eigentümer der Brücke kein Problem haben sollte, wenn diese beklettert werden müsste, da dann das gesetzliche Verbot dem noch immer gegenübersteht. Dieses Verbot kann auch der Eigentümer nicht aufheben. Aus diesen zwei Gründen werden derartige Geocaches in Österreich nicht mehr veröffentlicht, ausser der Owner kann ein Einverständnis des Brückeneigentümers vorweisen und erklären, warum diese konkrete Brücke vom Bekletterungs- und Abseilverbot ausgenommen ist (eine behördliche Genehmigung dafür kann erteilt werden, ist aber soweit wir wissen mit Kosten verbunden und bedingt, dass man die volle Haftung für sämtliche Schäden an Suchenden und an der Brücke übernehmen muss; letztendlich also eine eher teure Angelegenheit).

Wer unter diesen Voraussetzung noch immer einen T5-Cache an einer Brücke anbrignen will, ist sehr mutig.
Ein Beispiel: Da gibt es auch Fälle, wo man unter einer Brücke auf einem schmalen Stahlträger in die Mitte der Brücke balancieren muss und gar keine Möglichkeit hat sich dabei abzusichern. Dass das gar nicht geht, braucht wohl nicht näher erläutert werden.

Die zweite und IMHO viel gefährlichere Strömung sind jene gewiften Cacheowner, die einen T5-Cache nicht als solchen deklarieren, sondern nur 4,5 oder weniger Strerne angeben, welche sich dann nach der Veröffentlichung auf wundersame Weise vermehren. Durch diese Tarnung, passiert es natürlich immer wieder, dass Geocaches veröffetnlicht werden, die aus den oben genannten Gründen eigentlich nicht veröffentlicht werden sollten. Ich glaube, ich kann mir ersparen, darauf hinzuweisen, wie wir in diesen Fällen nach Erhalt der Kenntnis eines solchen Umstandes reagieren.

Warum sind diese Caches gefährlicher? Weil sie noch weniger einschätzbar sind als wie wenn der Owner gleich mit der Wahrheit rausrückt. Was auch immer durch diese Camouflage verdeckt werden soll, es ist meist von essentieller Wichtigkeit im Reviewprozess und entscheidend für oder gegen eine Veröffentlichung des Listings. Enthält uns der Owner derartig essentielle Informationen bewußt vor, werden wir eben auch genauso bewußt archivieren oder Listings wieder zurückziehen.

T5 Caches haben natürlich genauso ihre Daseinsberechtigung wie alle anderen Geocaches. Die Owner sollten halt nur genau überlegen, was lustig, spannend und erlaubt ist und was diese Kriterien nicht mehr erfüllt sondern nur mehr gefährlich, unlustig und mit hohem Risiko verbunden ist.

DAS Risiko auf sich zu nehmen, ist der Punkt sicherlich nicht wert.

9 Kommentare:

  1. Wer bewusst täuscht, um sein Listing durchzubekommen gehört meines Erachtens eher aus der Community ausgeschlossen... Gerade, wenn es dabei um solche heiklen Themen geht.

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  2. "Ein Thema ist die Problematik, dass es bei den meisten Brücken ein gesetzliches Verbot gibt diese zu beklettern oder sich hievon abzuseilen"

    Ich bitte um Bekanntgabe der Quelle zu dieser Aussage (insbesondere zu "bei den meisten")

    Danke

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  3. Die Quelle ist das.Verkehrsministerium. "Die meisten" bezieht sich darauf, dass es auch einzelne Brücken gibt, bei denen kein derartiges Verbot herrscht - Beispiel: Jauntalbrücke. Das sind allerdings Ausnahmefälle, die man der Brücke aber optisch nicht ansieht.

    Die Situation müsste von Brücke tu Brücke einzeln geklärt werden.

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  4. Genau das selbe bei Strassen, Feldern, Wäldern usw. Wo müsste man dann nicht fragen? Am Berg oder in der Wüste? Aber auch das gehört irgendjemanden sicherlich. Sagt mir mal bitte wo man dann noch einen Cache verstecken darf?

    Max Extreme!

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  5. Ich beziehe mich auf diesen Teil des Kommentars

    "Da gibt es auch Fälle, wo man unter einer Brücke auf einem schmalen Stahlträger in die Mitte der Brücke balancieren muss und gar keine Möglichkeit hat sich dabei abzusichern. Dass das gar nicht geht, braucht wohl nicht näher erläutert werden."

    Mir stellt sich die folgende Frage:
    Wie wird denn mit bestehenden Caches dieser Art umgegangen? Vielfach handelt es sich nicht einmal um T=5* Caches, und zwar nicht, um die Nichtveroeffentlichung zu vermeiden (bisher wurden diese Caches in Oesterreich ja anstandslos veroeffentlicht), sondern weil in vielen Faellen keine Hilfsmittel erforderlich oder gar anwendbar sind (z.B. bei diesen Balanciercaches).

    Bitte um Klarstellung. Vielen Dank im voraus.

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  6. wenn die netten brücken so ganz rausgenommen werden, dann wird ein sehr spannender teil verloren gehen. wichtger finde ich es wenn owner verantwortungsvoll agieren und nicht
    T5 caches an stark frequentierten deutlich als privat erkennbaren stellen platzieren. sonst wird eine unaufhaltsame lawine losgetreten werden die unser schönes hobby stark in veruf bringen wird. greets dro

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  7. Und diese Erkenntnis wird auch auf bereits genehmigte Brückencaches angewandt und deren Owner müssen die Verbotsfreiheit unter Setzung einer angemessenen Nachfrist und Androhung der Archivierung nachweisen, nicht wahr?

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  8. Es wurde ja schon viel darüber geschrieben—aber ich bin der Meinung das noch immer
    jeder erwachsene Cacher selber für sich verantwortlich ist und entscheiden muss welchen Cache er sich zutraut und welchen NICHT!! Es ist gut dass es Richtlinien und Regeln gibt!!! Aber ehrlich wie viele Owner haben die Grundstücksbesitzer oder Eigentümer befragt???? Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sage es würde 50% der Caches nicht geben wenn ALLE die Guidelines zu 100% befolgen würden!!
    Zu erst waren die Power Trails dran --Jetzt sind die Brücken an der Reihe- Alls nächstes die Wälder (die ja nur unseren Jägern gehören)
    und zum Schluß wird es untersagt unsere Schätze (für manchen Müll) in den Städten zu verstecken!!
    Ich hoffe nur dass sich unser Hobby nicht in die falsche Richtung entwickelt! In erster Linie sollte der Spaß im Vordergrund stehen und da ja Geschmäcker verschieden sind sollte jeder solange er keine dritten Personen gefährdet in Eigenverantwortung das tun was er für RICHTIG hält!!
    Lg gera777

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  9. Gummibaerenbande20. April 2011 um 23:59

    Das Thema nervt jetzt gewaltig... nur weil irgendwelche Wichtigtuer jetzt da einen Wind drum machen werden die Brückencaches nacheinander in Salzburg immer weniger... Wir fragen uns schon länger warum das so ist - jetzt hab ich diesen Blog entdeckt.
    Wenn ein Cacher zu einem ab 4 Terrain Cache geht, sollte jedem Bewusst sein was auf einen zukommt. Und wenn nicht und er sich vielleicht fürchtet soll er bitte zu Hause bleiben. Bezüglich der Sicherung... Mit einem SEIL kann man sich ÜBERALL sichern!! Selbst beim Balancier über den Balken Cache. Ich finde es eine Frechheit dass nur aufgrund dieses Blogs jetzt so viele archiviert werden. Verbot hin oder her, jeder Cacher handelt auf eigene Gefahr... Die Welt ist sowieso schon voller Paragraphen und Gesetzte - Glückwunsch- füg ma noch ein paar hinzu. Es ist echt uninteressant und zum würgen. Cachen soll Spass machen und wenn das ein oder andere Abenteuer dabei ist - warum nicht? Wie bereits Gera777 geschrieben hat, die meisten Owner haben keine Erlaubnis... denn bei Verkehrsschilder oder Denkmälern gibts ja auch einen Besitzer (Stadt etc). Also bitte, Herr Temper, reite da nicht mehr so drauf rum und konzentriere dich einfach auf die leichten T1 Caches. Ich bin echt sauer und viele andere Cacher sicher auch. Danke dafür!!!

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