Mittwoch, 3. November 2010

Ist Geocaching ein Nützling oder ein Schädling?

Erst unlängst gab es im deutschen Fernsehen einen Beitrag zum Thema "Richtiges Geocachen". Der Titel war anfangs eteas verwirrend, denn es wurde der Eindruck erweckt, man habe die einzig richtige Form des Geocachings entdeckt. Allerdings ging der Beitrag in eine völlig andere Richtung. Genauso wie dieser unlängst veröffentlichte Artikel über die moderne Schatzsuche und ihre Auswirkungen.

Was natürlich viele CO nicht bedenken sind die Auswirkungen die das Verstecken eines Geocaches mit sich bringen. Vor allem in den leztten Monaten und Jahren wo die Newbies in der Geocaching-Szene immer mehr werden lockt natürlich auch immer früher der Reiz des ersten selbst versteckten Geocaches. Vor eingien Jahren noch, hat man sich damit Zeit gelassen. Man wollte das Spiel genauer kennen lernen und so etwas schaffen, was auch die anderen Mitspieler erfreut. In meiner Anfangszeit war es z.B. äußerst "en vogue" keinen Tradi irgendwohin zu knallen, sondern einen möglichst aufwendigen oder zumidnest mit einem schönen (langen) Spaziergang verbundenen Multi oder irgendeinen sauschweren Mysterycache gelistet zu haben. Ja erst dann war man wer .....

Aber auch diese Zeiten haben sich gewandelt. Heut entdeckt der klassische Newbie mit etwas zuviel Tagesfreizeit das Spiel Geocaching und das erste was sein muss, ist das Versecken einer Dose. Es gibt noch keinen Fund und somit auch keine Ahung was einen Geocache ausmacht bzw. worauf man Wert legen sollte bei der Wahl des Versteckes und der Dose. So kommen oft einfache Tradis auf den "Markt" die dann weder die Sucher erfreuen noch dem Owner das gewünschte feedback bringen. Somit hat niemand etwas davon schnell mal eine Dose auszulegen.

Mittlerweile zeigen sich aber auch andere Auswirkungen durch die Geocaching-Szene. Vermehrt hört man von Beschädigungen in der Natur, Besitzstörungen (die nicht immer eine sind), Grundstücksbesitzern die nicht wollen, dass man über ihre Grundstücke lustwandelt und vieles mehr, was nicht gerade ein positives Bild des Spiels zeichnet. Es kann nicht der Sinn unseres Spiels sein, die (Zer)störung unserer Natur gutzuheißen geschweige denn zu fördern. Das scheinen aber nicht alle in der Commuity so zu sehen, denn wie sonst wären die "Cacherautobahnen" in dieversen Wäldern und Fluren erklärbar? Schade ist, dass die Effekte von mehreren hundert Besuchern eines Caches innert eines Monats oft nicht im vorhinein bedacht werden. Es wird dadurch natürlich auch schwer wirklich gute Locations zu finden, die man bedosen möchte, wenn man weiß, dass dieser Ort nach mehreren Wochen devastiert ist. Ein Geocacher hat diesbezüglich einmal gemeint, wenn er einen schönen Platz finde, der einen Geocache wert ist, legt er erst recht keinen hin, weil er den Platz nicht zerstören will. Dies ist zwar im Sinne des Geocachings kontraproduktiv aber verständlich wenn man auch den Schutz der Natur berücksichtigen will.

Mein Anliegen ist, dass noch mehr Cacheowner noch mehr darüber nachdenken, was ihre Dosen wirklich verursachen. Dass die Finder nicht nur ihr GPS sondern auch ihr Hirn einschalten, wenn sie in weiter Flur einen Cache suchen und dass wir uns immer dann, wenn es trotzdem zu Reibungspunkten mit der Mugglewelt kommt, kooperativ verhalten. Das sollte eigentlich bei jedem Geocacher ins Stammbuch geschrieben sein. Was jedenfalls gar nichts bringt sind große hitzige Diskussionen ob jemand nun auf einen Baum klettern darf oder nicht und ob es verboten ist einen Wald nun zu betreten und eine Cacherautobahn zu bilden oder nicht. Diese Diskussionen klären auch die Situation kaum, denn wer letztendlich für die Devastierung der Natur verantworltich ist, ist schwer zu sagen. Lt. Groundspeak ist es der Owner. Aber ob dieser Zugang auch vor einem Österr. Gericht halten würde ist (noch) offen. Schlußendlich gibt es ja auch noch so etwas wie Selbstverantwortung, denn es gehen ja alle freiwillig zu den versteckten Geocaches. Doch auch in dieser Frage wird sich Groundspeak blad etwas überlegen müssen.

In jedem Fall gilt:
"Mehr Hirn braucht das Land!"
vor allem aber nicht nur wenns ums Verstecken eines Geocaches geht. Dann hat das Spiel auch das Zeug zu einem Nützling, was es ja per definitionem ohnehin sein soll. Schaffen wir das nicht werden die Probleme die Geocacher beim Verstecken von Caches haben werden nicht weniger.

4 Kommentare:

  1. Ein interessanter Vortrag findet sich auch hier:
    http://www.bfn.de/fileadmin/MDB/documents/service/vortrag/2010-09-15%20Geocaching%20und%20Naturschutz-NNA-web.pdf

    Gruß Uwe aka UF

    AntwortenLöschen
  2. Dann wäre es auch durchaus begrüßenswert, wenn unsere Reviewer etwas strenger beim Freischalten von Caches wären. Zumindest dürften keine Powertrails mehr freigeschaltet werden. Diese Trails richten vermutlich den größten Schaden, sowohl an der Natur als auch am Image von Geocaching an.

    AntwortenLöschen
  3. Danke !

    Das ist mir aus der Seele gesprochen. Ich betreibe Geocaching gerade, weil ich raus will, und mich in der Natur bewegen will.

    Das Schonen von Landschaft, aber auch Denkmaeler und Privat-Eigentum muss selbstverstaendlich sein.

    Ehrlich gesagt, ist mir mittlerweile auch das Finden der Dose nicht mehr so wichtig. Da geniesse ich lieber eine schoene Location, anstatt Steine einer Ruine anzuheben, um Loggen zu koennen.

    Gruss,
    Franz

    AntwortenLöschen
  4. Danke !

    Das ist mir aus der Seele gesprochen. Ich betreibe Geocaching gerade, weil ich raus will, und mich in der Natur bewegen will.

    Das Schonen von Landschaft, aber auch Denkmaeler und Privat-Eigentum muss selbstverstaendlich sein.

    Ehrlich gesagt, ist mir mittlerweile auch das Finden der Dose nicht mehr so wichtig. Da geniesse ich lieber eine schoene Location, anstatt Steine einer Ruine anzuheben, um Loggen zu koennen.

    Gruss,
    Franz

    AntwortenLöschen

Danke für deinen Kommentar!

Er wird nach Überprüfung durch einen Administrator veröffentlicht.