Schließlich war es im Jahr 2007 dann soweit, dass sich erik88l-r auch Gedanken darüber gemacht hat, Österreich als damals stark boomendes Land an einen anderen Reviewer zu übergeben.
Da könnte man nun meinen, dass die erste Wahl auf einen Reviewer aus Deutschland fallen würde,
- denn es gab damals schon mehrere
- Sie sprechen die gleiche Sprache wie die Österreicher (zumindest theoretisch :D)
- Die geografische Nähe lässt vermuten, dass die Kulturen nicht ganz so unterschiedlich sind.
Er hat sich auf die Suche gemacht um in Österreich einen geeigneten Kandidaten für den Job als Reviewer zu finden. Die Alternative Österreich von Deutschland aus „mitbetreuen“ zu lassen, gefiel ihm dann offensichtlich doch nicht so sehr und auch hier kann man nur sagen: „Welch weiser Entschluss“. Es gab ja damals schon Erfahrungen mit unseren deutschen Nachbarreviewern und die waren damals bei Leibe nicht die Besten. Nach einigen fruchtlosen Diskussionen innerhalb der damaligen (noch leicht überschaubaren) Community schritt erik88l-r dann selber zur Tat und hat mich direkt gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, diesen Job zu übernehmen.
Im Lichte der Erkenntnis, dass die Alternative wäre, uns von deutschen Reviewern betreuen zu lassen, war die Entscheidung dann doch relativ leicht zu fällen. Letztendlich war es am 03. Mai 2007 soweit und das erste Geocaching-Listing in Österreich wurde von Österreichischer Hand veröffentlicht.
Und was hat’s gebracht?
Nun, die Rückmeldungen die uns aus der Community auch heute noch immer wieder erreichen sind Großteils positiv. Die wohl auffälligste Annehmlichkeit war bzw. ist noch immer, dass man seither kein Englisch-Studium absolvieren muss um mit einem Reviewer in Kontakt treten zu können. Vor Allem Neueinsteiger mit geringen Englisch-Kenntnissen genießen diesen Umstand. Auch die Tatsache, dass neue Cachelistings aufgrund der Zeitverschiebung nicht mehr nur ausschließlich um 3 Uhr in der Früh online gehen sondern auch zu anderen Tages- und Nachtzeiten, ist ein angenehmer Umstand.
Der größte Vorteil war und ist aber nach wie vor, dass es den zuständigen Reviewern in Österreich nunmehr möglich ist auch an Event-Caches teilzunehmen um so einen persönlichen Kontakt mit den Menschen aus der Community haben zu können. Und dieser Vorteil wird auch heute noch sehr gerne genutzt. Schließlich lassen sich allgemeine oder auch detailliertere Fragen zu konkreten Cacheideen in einem persönlichen Gespräch meist recht schnell klären. Auch Unklarheiten hinsichtlich der guidelines können so recht schnell und einfach geklärt werden.
Natürlich kommt es auch immer wieder zu destruktiver Kritik an den Reviewern. In manchen Fällen wird sie berechtigt sein (dann ist sie aber falsch formuliert weil eben destruktiv) in den meisten Fällen ist sie es aber nicht. Meist, weil die Informationsgrundlage, die zu dieser destruktiven Kritik führt, unvollständig ist. Nachdem Österreich auch ein Land der Raunzer ist, gehört das aber einfach dazu. Wie unsere deutschen Nachbarn mit dieser Situation umgegangen wären, werden wir wohl nie erfahren und das ist gut so …
In Summe war die Entwicklung des Spiels Geocaching in Österreich in den letzten 10 Jahren eine Erfreuliche. Viele Projekte wie Mega-Events aber auch kleinere Veranstaltungen innerhalb der lokalen Communities sprechen für sich und zeigen, wie aktiv die Österreichischen Geocacher eigentlich sind. Im internationalen Vergleich brauchen wir uns nicht verstecken; immerhin rangiert Österreich bei der Anzahl an Foundlogs im Jahr 2016 auf Platz 12 – weltweit! Statistisch gesehen wird ein Geocache in Österreich ca. 44 mal pro Tag als Fund geloggt. Knappe 50.000 Geocaches in ganz Österreich wurden überhaupt gefunden; ein sehr hoher Anteil, verglichen mit anderen Ländern.
Lediglich bei den 100 Geocaches mit den meisten Favoritenpunkten weltweit kommt Österreich überhaupt nicht vor. Das ist sicherlich auch ein Hinweis darauf, dass die Qualität der versteckten Geocaches nicht immer dem entspricht, was sich die Community erwartet. Da gibt es nun mehrere Lösungen dafür. Diejenige, die mir am besten gefällt weil sie auch am effektivsten ist, ist selber hoch qualitative Geocaches zu verstecken, um so allen anderen auch zu zeigen wie es gehen kann anstatt immer nur über die sinkende Qualität zu jammern.
Nach 10 Jahren ist es auch einmal Zeit Danke zu sagen für all die Rückmeldungen, die wir im Zuge des Review-Prozesses bekommen. Sehr oft steht in einer reviewer note, wie sehr der Owner unsere Arbeit schätzt und meistens haben wir nicht die Zeit in jedem Einzelfall darauf zu reagieren. Deswegen sei hier allen gedankt, die immer wieder oft auch sehr motivierende Nachrichten hinterlassen, wenn sie ein Listing zum review einreichen. Auch wenn wir nichts drauf sagen – wir freuen uns jedes Mal über solche Rückmeldungen auch wenn es nur ein schlichtes Danke ist!